Lean-Methode

Poka Yoke

Vermeiden Sie „unglückliche Fehler“, indem Sie mit Poka Yoke Fehler aufdecken und Fehlermöglichkeiten reduzieren.

Poka Yoke

Der japanische Ausdruck Poka Yoke (im Deutschen sinngemäß „unglückliche Fehler vermeiden“) kann tatsächlich einfach als „Fehlervermeidung“ definiert werden. Das grundsätzliche Ziel ist ein Null-Fehlerzustand. Gleichzeitig wird aber anerkannt, dass kein System und kein Mensch in der Lage sind, unbeabsichtigte Fehler vollständig zu vermeiden. Sie sind Teil einer jeden Produktion und Prozesses. Poka Yoke versucht daher mit meist einfachen, aber wirkungsvollen Systemen Fehler zu reduzieren, gänzlich zu vermeiden und das die Wirkung von Fehlern im Fertigungsprozess auf das Endprodukt zu reduzieren. 

Als Erfinder des Prinzips gilt Shigeo Shingo und die sprachliche Herkunft ergibt sich aus dem Go und Shogi (einer japanischen Variante des Schachs): In diesen bezeichnet Poka einen falschen Zug. Im weiteren Sinne ergibt sich daraus „Dumme Fehler, Schnitzer“. Yoke stammt vom Verb yokeru ab, zu deutsch „vermeiden“.

Da Poka Yoke im Rahmen des Toyota Production Systems entwickelt wurde, hat es seinen Ursprung am Shopfloor. Genauso gelten die Prinzipien aber auch im Büro, Lager und Dienstleistungssektor, wie du unten aufgeführten Beispiele eindrücklich zeigen.

Vorteile

Prozesse, in denen weniger Fehler vorkommen erhöhen die Qualität, schlagen sich aber auch deutlich in der Produktivität nieder. Mit steigendem Qualitätsfaktor erhöht sich selbstverständlich auch die OEE. Mit weniger Nacharbeit, einfacheren Prozessen können die Durchlaufzeiten oft reduziert werden. Kostenfaktoren ergeben sich natürlich auch.

Anwendung und Grundregeln

Die Anwendung von Poka Yoke ist denkbar einfach: Verfolgen Sie Fehler zu ihren Quellen zurück und prüfen Sie, wie sie verhindern können, dass der Fehler jemals wieder auftritt. 

Die sechs Grundregeln helfen bei der Anwendung und können Leitlinien für eine passende Lösung sein

  • Versuche kein Geld auszugeben
  • Einfacher ist besser
  • Mach die Anwendung von Poka Yoke nicht optional
  • Verwechsle Messinstrumente nicht mit Fehlern
  • Reduziere Entscheidungen

Vorgehen:

  1. Identifizieren Sie zunächst die Fehler, die in Ihrer Produktion auftreten
  2. Nutzen Sie das Pareto-Prinzip, um zu entscheiden, an welche Sie zuerst arbeiten sollten
  3. Finden Sie den Prozessschritt heraus, bei dem der beobachtete Fehler auftritt
  4. Sollten Ihre Prozesse nicht standardisiert sein, sollte das der erste Schritt sein. Denn Poka Yoke für einen nicht wiederholenden Prozess zu entwerfen ist Zeitverschwendung. 
  5. Überlegen Sie, was getan werden müsste, damit dieser Fehler niemals auftritt. Das kann eine Änderung am Bauteil sein, eine Änderung der Vorrichtung oder Maschine oder andere einfache Unterstützungen für die Werker und Werkerinnen am Arbeitsplatz. 

Beispiele

Beispiele aus der Produktion

Poka Yoke im Bauteildesign:

Fase an einer Ecke eines Bauteils um nur eine korrekte Platzierung oder Verbindung zu ermöglichen (z.B. auch SIM-Karten)

Versetzte, asymmetrische Platzierung von Bohrlöchern, um nur eine Montagemöglichkeit zu schaffen

Poka Yoke im Design von Vorrichtungen und Maschinen

Positionssensoren lassen einen Pressvorgang erst starten, wenn das Bauteil korrekt eingelegt wird

Poka Yoke in der Prozessgestaltung

Abfrage der Augenfarbe in Formularen für Kundenservicemitarbeiter, um Blickkontakt mit dem Kunden sicherzustellen

Beispiele aus dem Alltag: 

  • Autoschlüssel, USB-Typ C, sowie Lightning-Kabel: Sie sind beidseitig einzusetzen und können somit nicht falsch eingesetzt werden.
  • USB-Typ-A-Kabel: Sie ermöglichen, oft zur Frustration der Nutzer, das Einstecken nur in einer Orientierung 
  • Überfluss-Abläufe in Waschbecken und Badewannen: Sie vermeiden ein Überfluten des Badezimmers
  • Bargeldautomaten: Sie geben erst die Karte zurück und dann das abgehobene Bargeld aus. So wird die Karte seltener vergessen.
  • Zapfpistolen: Sie lösen ihre Arretierung, sobald der Tank voll ist und verhindern so ein Überfüllen und Austritt des Treibstoffs

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