Wertstromdesign in der Fertigung

Wertstromdesign dient dazu die in der Wertstromanalyse aufgedeckten Ursachen für Verschwundung durch die Entwicklung eines SOLL-Zustands zu eliminieren. Hier werden die identifizierten Fertigungsprozesse mit kontinuierlicher Fließfertigung oder Supermarkt-Pull-Systemen verknüpft. Dabei sollen die Prozesse möglichst nah dem Ziel kommen, nur das zu produzieren, was der nächste Prozess benötigt und nur dann, wenn er es benötigt.

Bild: Beispielhafte Illustration

Einleitung

Wertstromdesign ist der zweite Schritt des Wertstrommanagements. Auf Basis des IST-Zustands wird im Verfahren des Wertstromdesigns ein „Soll-Zustand“ entworfen. Zielsetzung ist es hier eine verbesserte kundenorientierten Material- und Informationsfluss zu schaffen. Bei der Wertstromanalyse im Schritt davor wurde der Grundstein dafür gelegt, in dem rückwärts vom Kunden (intern wie extern) die Produktion bis zum Lieferanten durchgegangen worden ist und die Flüsse im Wertstromdiagramm festgehalten worden sind.

Das Wertstromdesign zeichnet nun also das Bild wie die aktuelle Fertigung zukünftig funktionieren soll. Nicht-wertschöpfende Tätigkeiten sollen dabei eliminiert werden. Als Ausgangsbasis dient dazu der in der Wertstromanalyse erstellte Aktivitätsplan.

Vorgehen

Beim Design des Wertstroms sind die folgenden sieben Leitlinien zu beachten:

  1. Montieren Sie nach der Taktzeit
  2. Entwickeln Sie, wo immer möglich, eine kontinuierliche Fließfertigung
  3. Verwenden Sie Supermarkt-Pull-Systeme zur Produktionssteuerung
  4. Versuchen Sie, die Produktionsplanung an nur einer einzelnen Stelle (Schrittmacher-Prozess) im Wertstrom anzusetzen
  5. Verteilen Sie die Herstellung verschiedener Produkte beim Schrittmacher-Prozess gleichmäßig über die verfügbare Zeit
  6. Schaffen Sie einen „Anfangs-Pull“ durch die Freigabe und Entnahme gleichmäßiger, kleiner Arbeitsportionen am „Schritt-macher Prozess“
  7. Entwickeln Sie die Fähigkeit, in dem Schrittmacher-Prozess vorgelagerten Fertigungsprozessen „jedes Teil jeden Tag“ produzieren zu können

Wertstromdesign Eigenschaften

Eines der wichtigsten Ziele des Wertstromdesigns ist es, alle Prozesse im Wertstrom so zu verknüpfen, dass ein Fluss entsteht. Dieser Wertstrom wird hauptsächlich durch den Customer Pull gesteuert. Durch die enge Verknüpfung der Prozesse innerhalb des Wertstroms wird versucht, die Durchlaufzeit zu verkürzen und gleichzeitig Bestände, Fehler und Ausschuss zu reduzieren. Außerdem wird versucht, die Steuerung einzelner Prozesse auf die Steuerung eines gesamten, effizienten und kundenorientierten Wertstroms zu verlagern.

Wertstromdesign Ziele

Zielsetzung beim Wertstromdesign ist es am Gesamtbild zu arbeiten und nicht nur an einzelnen Fertigungsprozessen. Die ganzheitliche Optimierung der Produktion – „von Rampe zu Rampe“ und im Anschluss bis zu den Lieferanten und Kunden steht dabei im Fokus.

Die Zielsetzungen darüber hinaus decken sich mit den allgemeinen Zielsetzungen des Lean Managements:

  • Reduktion der Bestände
  • Verkürzung der Durchlaufzeiten
  • Verbesserung der Qualität
  • Erhöhung der Liefertreue zum Kunden